Zum Austritt großer Teile der Grünen Jugend


Wir begrüßen die Entscheidung vieler langjähriger Führungs- und Basismitglieder der Grünen Jugend (GJ), sowohl die Partei als auch die Jugendorganisation zu verlassen. Wir befürworten unter anderem eine breite und kritische Diskussion in der Basis der Linksjugend Solid Berlin über unsere Differenzen und Überschneidungen mit der Grünen Jugend und den von ihr ausgetretenen Mitgliedern. Weiterhin begrüßen wir ausdrücklich die Ablehnung der rechten Politik der Grünen und unterstützen Menschen im Kampf gegen diese.
Allerdings lehnen wir jeden Eingliederungsversuch anderer Organisationen (auch nach
einer größeren Austrittswelle) in die Linksjugend Solid ab, der nicht Ergebnis einer längeren Diskussion zumindest innerhalb eines satzungskonformen Bundeskongresses oder einer Landesvollversammlung ist. Dennoch befürworten wir die Aufnahme neuer motivierter Genoss:innen zum konstruktiven Aufbau des Verbandes auf Grundlage unserer Beschlüsse.
Wir lehnen die Gründung neuer Parallelstrukturen ab. Die Linksjugend Solid, einschließlich unserer politischen Grundsätze und Beschlusslage, bleiben einziger Jugendverband der Partei Die Linke. Der LSpR wird aufgefordert, sich im geeigneten Rahmen mit ausgetretenen Akteur:inneder GJ über deren Vorstellungen eines dezidierten Jugendverbandes und einhergehende mögliche Zusammenarbeit auszutauschen.
Wir fordern die Linke Berlin auf, LSpR und Jugendpolitische Sprecher:in bei Gesprächen mit Zeit für Was Neues konsequent einzubinden.


(Keine) Zusammenarbeit mit bürgerlichen Parteien


Die Linksjugend [´Solid] Berlin wird mit bürgerlichen Parteien einschließlich deren Jugendverbänden lediglich dann in der Öffentlichkeit auftreten, wenn dadurch nicht der Eindruck erweckt wird, wir würden eine allgemeine und permanente Zusammenarbeit anstreben und die Politik dieser Parteien und Verbände kritiklos unterstützen. Ein gemeinsamer Auftritt ist insbesondere dann ausgeschlossen, wenn für eine gemeinsame Regierungsarbeit geworben wird.
Die Zusammenarbeit ist möglich:

– im Zusammenhang größerer Bündnisse
– zu bezirksspezifischen Themen
– wenn unser Standpunkt den Charakter der gemeinsamen Arbeit prägt.


 

Queere Räume in der Linksjugend Solid schaffen

In der Solid fehlt es an sicheren Räumen und unterstützenden Strukturen für queere

 Menschen sowie der Auseinandersetzung mit der Diskriminierung, die Betroffene

 regelmäßig erfahren. Es ist notwendig, einen Prozess anzustoßen, in welchem sich mit

 der Schaffung dieser auseinandergesetzt wird.

 Zu diesem Zwecke wird der Lsp:R mit folgenden drei Punkten beauftragt.

Des Weiteren sollen eine Auseinandersetzung darüber angestoßen werden, mit welchen  Diskriminierungserfahrungen queere Menschen alltäglich konfrontiert sind, und unsere  im Verband verankerten diskriminierdenden Strukturen, hinterfragt, reflektiert und  aufgebrochen werden. Dies soll passieren, um größere Awareness für Erfahrungen von  queeren Menschen zu schaffen und die Bedürfnisse von Betroffenen in unserer  politischen Arbeit verstärkt mitzudenken.

(Konkrete Fragen und Themen, welche einer Auseinandersetzung in der LAG bedürfen, sind unter anderem:

Außerdem wird der Lsp:R beauftragt, im kommenden Halbjahr mindestens eine Solid Session einem queeren Thema zu widmen.

Zudem wird der Lsp:R beauftragt, Verantwortliche zu delegieren, welche zu IDAHOBIT eine eigene Veranstaltung organisieren oder zu einer ausgewählten Aktion hinmobilisieren.

Des Weiteren wird das Pfingstcampbündnis beauftragt, auf dem kommenden Pfingstcamp queere Safe Spaces zu ermöglichen.

Verband sichern heißt Awarenessarbeit stärken

Für einen funktionierenden Verband ist eine zuverlässige Awarenessarbeit

 unerlässlich.

 Awarenessarbeit ist deshalb integraler Bestandteil unserer Verbandsstruktur und –

 klima.

 Unsere Awarenessstruktur muss

  1. ansprechbar sein. Sowohl auf Landesveranstaltungen als auch außerhalb von

 Veranstaltungen muss ein direkter Draht zum Awarenessteam für alle Mitglieder

 möglich sein.

  1. informiert sein. Für die Bearbeitung von Awarenessfällen benötigt das

 Landesawarenessteam möglichst umfassende Angaben zu den beteiligten und

 betroffenen Personen. Zu relevanten Angaben gehört insbesondere auch, ob

 betroffene und beteiligte Personen bereits negativ in anderen Gruppen

 aufgefallen sind. Informiertheit befördert auch präventive Maßnahmen gegen

 Täter*innen, die von einer Gruppe in die nächste wechseln.

  1. arbeitsfähig sein. Alle Mitglieder des Awarenessteams müssen hinreichend

 ausgebildet sein. Außerdem müssen dem Awarenessteam hinreichende

 Ressourcen zur Verfügung stehen, um Awarenessfälle bearbeiten zu können.

 Zu diesen Zwecken wird

  1. der Landessprecher*innenrat und das Landesawarenessteam beauftragt

 sicherzustellen, dass ausreichende Kommunikationswege zum

 Landesawarenessteam für alle Mitglieder auch außerhalb von

 Landesveranstaltungen sichergestellt sind. Das Landesawarenessteam stellt

 auch sicher, dass die Kommunikation zum Bundesawarenessteam möglich ist.

  1. das Landesawarenessteam mit hinreichender Unterstützung des

 Landessprecher*innenrats beauftragt, sich nachhaltig mit anderen linken

 Gruppen in Berlin und Umgebung in einer solchen Weise zu vernetzen, die einer

 möglichst informierten Awarenessarbeit förderlich sind. Die Vernetzung dient

 insbesondere auch der Vermeidung von Täterschutz.

  1. der Landessprecher*innenrat beauftragt, hinreichende Strukturen zu erarbeiten,

 die die grundlegende Bildung aller Mitglieder und eine möglichst schnelle

 Einarbeitung von Mitgliedern des Awarenessteams sicherstellt. Diese Bildung hat

 zum Ziel, dass alle Mitglieder eine kompetente und handlungsfähige Arbeit im

 Awarenessteam leisten könnten.

  1. ist trotzdem die Bearbeitung eines Awarenessfalls durch das Awarenessteam

 nicht möglich, soll das Landesawarenessteam eine externe Beratungs-,

 Mediations- oder Awarenessstruktur beauftragen. Eventuell anfallende Kosten

 kann das Landesawarenessteam über anzunehmenden Finanzantrag an den

 Landessprecher*innenrat begleichen. Die Vertraulichkeit des Awarenessteams

 muss dabei gewährleistet werden. Ist selbst die Beauftragung durch das

 Landesawarenessteam nicht möglich, können vom Awarenessfall tangierte

 Personen die Beauftragung selbst durchführen und anfallende Kosten durch

 Finanzantrag an den Landessprecher*innenrat begleichen.

 

Feminismus muss Praxis werden – Organisierte Männlichkeitskritik und Flinta*-Strukturen ausbauen

Die Basisgruppen der Linksjugend Solid verpflichten sich, in ihrem Aufbau

 Organisierte Männlichkeit (OMK) und Strukturen für Frauen, Lesben, Inter-, nicht binäre, trans und agender Personen (Flinta*) zu verankern.

 Zu diesem Zweck wird eine AG auf Landesebene gegründet, die hinreichende Materialien und Workshops zur Unterstützung der Verankerung dieser Strukturen erarbeitet. Insbesondere stellt die AG eine Konzeptvorlage bereit, an der sich Basisgruppen orientieren können. Aspekte der Vorlage sind unter Anderen:

 – OMK als Pflichtveranstaltung für alle cis-Männer

 – Hinterfragen und Reflektieren patriarchaler Privilegien und Denkweisen als zentrale Bestandteile der OMK

 – OMK als Raum, um feministische Praxis weiterzuentwickeln.

 – OMK als kontinuierlicher Prozess mit Ziel der Selbsthinterfragung

 – OMK beachtet insbesondere auch die unterschiedliche Verteilung von emotionaler, mentaler und sonstiger Care-Arbeit

 – Der Verhinderung von Selbstbeweihräucherung und anderen Ausweichmöglichkeiten in OMK

 – Ob und wann es sinnvoll ist, OMK- und Flinta*-Plena nicht zeitgleich stattfinden zu lassen

 – Der Rechenschaftspflicht von OMK, insbesondere, welche Aspekte in Berichte bzw. Protokolle der OMK kommen sollen

 – Saktionierungsmöglichkeiten

 

 Weiterhin stellt der Landessprecher*innenrat sicher, dass leicht zugängliche

 Informationsmaterialien zur Einführung in unsere Flinta*- und OMK-Strukturen,

 zugeschnitten auf Neumitglieder, zugänglich sind.

 

 Die AG ist außerdem beauftragt, sichere Räume zum Austausch von anders

 diskriminierten Personen, zum Beispiel von trans, Inter-, nicht binären und agender

 Personen (TINA) zu schaffen.

Streikrecht verteidigen und ausweiten II

Linksjugend solid Berlin strebt eine Stärkung der Positionierung des Bundesverbandes
 Linksjugend solid für ein umfassendes Streikrecht an. Hierzu bestärkt die
 Landesvollversammlung ihre Beschlüsse „Streiks wie in Frankreich? Ja bitte! –
 Streikrecht verteidigen und ausweiten“[1] und „Solidarität mit allen Streikenden“[2]
 (XXXIII. LVV) und stellt den nachfolgenden Antrag an den Bundeskongress.

 Der Bundeskongress möge beschließen:

 Streikrecht verteidigen und ausweiten

 Erst kürzlich war der Aufschrei unter Arbeitgeber*innen wieder groß: Da haben sich
 die Beschäftigten an Flughäfen doch tatsächlich erlaubt, von ihrem durch die
 Verfassung garantierten Recht auf Streik Gebrauch zu machen, um die von ihnen durch
 die Inflation erlittenen Reallohnverluste auszugleichen. Schlimm! Natürlich hatten
 die Arbeitgeberverbände dafür direkt eine Lösung parat: Warum nicht das Streikrecht
 einschränken?[3]

 Dabei hat die Bundesrepublik Deutschland im europäischen Vergleich bereits jetzt
 eines der rückständigsten Streikrechte. Zwar wird verfassungsrechtlich durch Art. 9
 III GG ein verbandsgebundenes Streikrecht in Arbeitskämpfen garantiert. Dieses
 Streikrecht wird in langer Tradition durch die Rechtsprechung eingeschränkt. Eine
 besondere Rolle spielt dabei der erste Präsident des Bundesarbeitsgerichts (BAG), der
 die Streik-Rechtsprechung bis heute prägt: Hans Carl Nipperdey, der 1934 das Gesetz
 zur Ordnung der nationalen Arbeit
entwarf, mit dem im Sinne einer
 „Volksgemeinschaft“-ähnlichen „Betriebsgemeinschaft“ das Führerprinzip in Betrieben
 eingeführt wurde. Nach Gründung der BRD in Amt und Würde verholfen wandte Nipperdey
 seine nationalsozialistischen Überzeugungen weiter an. Unter anderem schuf er
 richterrechtlich einen Schadensersatzanspruch bestreikter Unternehmen, der noch heute
 dazu führt, dass sich Gewerkschaften, bevor sie von ihrem in der Verfassung
 verankerten Recht auf Streik Gebrauch machen, erst Gedanken darüber machen müssen, ob
 nicht ein entferntes, möglicherweise mittelbar von den Streikauswirkungen betroffenes
 Unternehmen anschließend Schadensersatzforderungen gegen die Gewerkschaft erhebt.

 Die in Deutschland geltenden Einschränkungen des Streikrechts verstoßen dabei sogar
 gegen internationales Recht: Art. 6 Nr. 4 der Europäischen Sozialcharta gewährleistet
 das Recht der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber auf kollektive Maßnahmen
 einschließlich des Streikrechts
. Eine Beschränkung des Rechts auf Verbände
 (Gewerkschaften) ist dabei nicht vorgesehen; indem die BRD „wilde“ Streiks verbietet,
 verstößt sie gegen die Europäische Sozialcharta.

 Linksjugend solid Berlin steht für ein umfassendes Streikrecht ohne Einschränkungen.
 Wir kämpfen für ein Streikrecht, mit dem sich das Kapital und dieser Staat in die
 Knie zwingen lässt. Im Einzelnen fordern wir:

 Weiter bestärkt der Bundeskongress die Forderung von Linksjugend solid nach der
 Abschaffung kirchenarbeitsrechtlicher Einschränkungen des Streikrechts.[4]

 Die Forderungen nach der Ausweitung des Streikrechts müssen parlamentsgesetzlich
 umgesetzt werden. Werden sie das nicht, so dürfen sich die Gewerkschaften davon nicht
 beirren lassen: Bleiben die Arbeiter*innen im Rahmen eines Generalstreiks überall
 ihrem Arbeitsplatz fern, so können sie selbst Panzer nicht an ihren Arbeitsplatz
 zurückzwingen. Das Streikrecht ist – auch durch Streik – politisch erkämpft worden;
 genauso muss auch seine Ausweitung erkämpft werden.

 Linksjugend solid ist darüber hinaus selbstverständlich solidarisch mit den
 Streikenden im öffentlichen Dienst in Deutschland sowie mit den Streikenden in
 Frankreich.

Literatur/Weblinks:

 Kampagne für ein umfassendes Streikrecht: Über uns, online:
 https://rechtaufstreik.noblogs.org/ueber-uns/ (abgerufen

  

 [1] Landessprecher*innenrat Linksjugend solid Berlin (Hrsg.), Beschlüsse der
 Landesvollversammlung Linksjugend solid Berlin, 3. Aufl. April 2023, online unter
 https://www.be.linksjugend-solid.de/wp-content/uploads/2023/04/ljs-berlin-
 beschlusssammlung-aufl3.pdf
(abgerufen am 2.9.2023), S. 195 – 197.

 [2] A. a. O., S. 197 f.

 [3] Arbeitgeber wollen Streikrecht begrenzen, Tagesschau.de v. 22.2.2023, online:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/streiks-arbeitegber-verdi-
 tarifverhandlungen-101.html
(abgerufen am 20.3.2023).

 [4] „Liberté, Egalité, Laïcité“, Beschluss des IX. Bundeskongresses v. 8.–10.4.2016,
 online unter https://www.linksjugend-solid.de/beschluss/liberte-egalite-laicite/
 (abgerufen am 2.9.2023); „Der katholischen Kirche den feministischen und
 laizistischen Kampf ansagen!“, Beschluss des X. Bundeskongresses v. 21.–23.4.2017,
 online unter
 https://www.linksjugend-solid.de/beschluss/der-katholischen-kirche-den-
 feministischen-und-laizistischen-kampf-ansagen/
(abgerufen am 2.9.2023).

Für ein solidarischen Pfingstcamp

Für den Landesverband Berlin ist das Linke Pfingstcamp initiiert durch die Genoss*innen der Linksjugend [’solid] Brandenburg eine langjährige Tradition. Seit 2008 beteiligen wir uns regelmäßig an der Organisation und Gestaltung des Camps mit
 seinen Workshops, Partys, Konzerten, Lesungen und weiteren Angeboten.

 Für uns heißt das Pfingstcamp aber auch Austausch mit anderen Jugendorganisationen
 der Region.

 Das Pfingstcamp schafft politische Praxis, Vernetzung und Erholung für die Verbände
 und ihre Mitglieder. Nicht nur in der Organisation, sondern auch vor Ort lernen die
 Teilnehmenden das Leben auf Camps, es wird inhaltlicher Input vermittelt und es
 bilden sich Freundschaften zwischen den Verbänden.

 Als linke und sozialistische Jugendliche und junge Erwachsene lernen wir zusammen zu
 arbeiten und erlangen Wissen, welches uns auch bei der Organisation von anderen
 Dingen, wie Protestcamps oder Bildungsveranstaltungen unterstützt.

 Für ein gutes Klima sorgt aber auch ein gemeinsames Verständnis. Um dies zu
 ermöglichen akzeptieren und verinnerlichen wir den folgenden politischen Konsens.

 

 LINKES PFINGSTCAMP 2023

 – politischer Konsens –

  

 Vorbemerkung

 Mit diesem Papier wollen wir als beteiligte Organisationen des Bündnisses des Linken
 Pfingstcamps unser politisches Selbstverständnis festhalten. Gleichzeitig möchten wir
 gemeinsam einen politischen Grundkonsens und politische Leitlinien festhalten, unter
 denen unser Pfingstcamp stattfinden soll und dessen Identifikation, Achtung und
 Wahrung wir uns von allen Teilnehmer*innen und Organisator*innen des Pfingstcamps
 wünschen und dessen Einhaltung wir einfordern. Damit werden (politische) rote Linien
 festgelegt, welche eine Teilnahme am Linken Pfingstcamp für uns ausschließen.
 Gemeinsam hoffen wir so, unser Linkes Pfingstcamp als Raum zu erhalten, in dem wir
 uns alle wohlfühlen können. Trotz allem ist das Linke Pfingstcamp ein politisches
 Jugendcamp, bei dem politische Diskussionen und ein offener und fairer
 Meinungsaustausch gefördert werden und auch nicht immer alle derselben Meinung sein
 müssen. Dennoch gibt es auch Grenzen, welche wir hiermit festhalten wollen.

 

 Selbstverständnis

 Das Linke Pfingstcamp ist ein Ort antifaschistischer, linker, feministischer und
 sozialistischer Vernetzung und Selbstermächtigung, welches jedes Jahr von
 verschiedenen linken Jugendverbänden aus Berlin und Brandenburg gemeinsam von
 Jugendlichen und jungen Erwachsenen für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von
 etwa 14 bis 35 Jahren organisiert wird. Hierbei gehen wir immer wieder auf
 verschiedenste Camping- und Zeltplätze in Berlin oder Brandenburg, um für das
 Pfingstwochenende selbstorganisiert und -verwaltet gelebten Ferienkommunismus, einen
 schönen und geschützten Lernort für Empowerment und politische Bildung zu schaffen.
 Ein solches Camp kann ein kleiner und zeitlich beschränkter Freiraum innerhalb einer
 unfreien Welt sein. Camps sind seit langem Teil und Ausdruck der sozialistischen
 Jugendbewegung und des antifaschistischen Widerstandes. Sie sind ein Ort des
 Austausches, der erlebbaren Basisdemokratie und auch ein Ort, um dem grauen Alltag
 für einen Moment entfliehen zu können.

 Das linke Pfingstcamp ist als Mitmach-Camp und solidarischer Versuchsort zu
 verstehen, an dem sich die Teilnehmenden selbständig und eigenverantwortlich
 ausprobieren und lernen können. Hierbei ist es ok, Fehler zu machen und auch nicht
 alles sofort zu können oder zu wissen. Schließlich ist das Pfingstcamp in erster
 Linie ein offener, solidarischer und fehlertoleranter Lernort. Um in Ruhe lernen und
 wachsen zu können ist es aber auch wichtig, zu verstehen, dass das Linke Pfingstcamp
 kein Ort ist, an dem die großen politischen Fragen unserer Zeit geklärt werden
 können. In der Diskussionskultur sollten wir deshalb darauf achten, respektvoll und
 wertschätzend miteinander zu kommunizieren, um voneinander lernen zu können und um
 uns weiter entwickeln zu können. Das gemeinsame solidarische und emanzipatorische
 Lernen steht im Mittelpunkt und nicht der vermeintliche Sieg über die*den
 argumentative*n Gegner*in. Wir sind davon überzeugt, dass keine Seite gewinnt, wenn
 politische Konflikte aggressiv und persönlich verletzend ausgetragen werden.
 Stattdessen wollen wir zum gegenseitigen Verständnis beitragen und lernen,
 Widersprüche auszuhalten. In diesem Sinne ist es auch wichtig, zu benennen, dass
 unser Linkes Pfingstcamp den Charakter eines offenen und geschützten Lernorts ohne
 Druck und Beeinflussung aus Einzel-Gruppen und Personen besitzt.

  

  

 Für uns hat auf dem Linken Pfingstcamp definitiv keinen Platz:

 Uns ist bewusst, dass wir durch die einfache Nennung dieser Punkte nicht jegliche
 Diskriminierung aus der Welt schaffen. Wir sehen es als unsere kollektive
 Verantwortung, auch das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen, um so irgendwann
 einen Safe Space für alle schaffen zu können. Zusammen mit einem Awareness-, einem
 Schutzteam und entsprechenden Konzepten wird das Organisationsteam diese Grundsätze
 konsequent umsetzen und gegebenenfalls vom Hausrecht Gebrauch machen und Personen
 ausschließen. Bei Teilnehmer*innen unter 18 Jahren werden hierbei die Eltern
 kontaktiert bzw. weiterhin bis zum Verlassen des Camps eine angemessene Betreuung
 sichergestellt, um den Aspekten des Jugendschutzes gerecht zu werden.

 

 Sicherheits- und Schutzkonzept

 Um unser Camp zu einem möglichst sicheren Ort für alle Teilnehmer*innen zu machen und
 um berechtigten Schutzbedürfnissen von Teilnehmer*innen aus vulnerablen Gruppen zu
 gewährleisten, arbeiten wir als Organisator*innen des Linken Pfingstcamps mit:

 Wir freuen uns auf ein Linkes Pfingstcamp, bei dem sich alle Menschen wohlfühlen und
 gemeinsam in einen Austausch kommen können. Solltet ihr Fragen zum Camp und unserem
 Konsens haben, meldet euch unter: pfica@falken-brandenburg.de

Änderung der Finanzordnung

Die Finanzordnung wird wie folgt geändert:

 1. § 1 Abs. 3 S. 1 wird ersetzt durch: Der LSPR beschließt den Haushaltsplan. Der Haushaltsplan soll bis zum 15. Dezember des Vorjahres beschlossen werden.

 2. § 1 Abs. 4 wird „Quartal“ durch „Monat“ ersetzt.

 3. § 1 Abs. 5 S. 1 wird ersetzt durch: Titel im Haushalt sind gegenseitig zu 10 vom Hundert deckungsfähig. Bei Abweichungen von mehr als 10 vom Hundert ist ein Nachtragshaushalt zu erstellen und zu beschließen.

 4. In § 3 Abs. 1 Buchst. b wird „400€“ durch „200 Euro“ ersetzt.

 5. In § 3 Abs. 1 Buchst. c wird „1000€“ durch „400 Euro“ ersetzt.

 6. In § 3 wird nach Abs. 3 neue Abs. 4 und 5 eingefügt: (4) Nicht ausgegebenes Budget nach Abs. 1 Buchst. a verfällt, soweit die Basisgruppe der*dem Landesschatzmeister*in nicht bis zum 15. Oktober des Haushaltsjahres eine Kostenaufstellung über die beabsichtigte Verwendung der ihr zugeteilten Mittel vorlegt. (5) Abs. 1 Buchst. findet Anwendung, soweit mindestens fünf Mitglieder des Landesverbandes oder ein Organ oder eine Gliederung bis zum 31. Januar des Haushaltsjahres beim LSPR die Verwendung von Kältehilfe-Mitteln beantragen.

 7. In § 7 Abs. 3 S. 2 werden nach „verfügbaren“ die Worte „und sinnvollen“ eingefügt.
 8. § 8 Abs. 1 S. 1 und 2 wird ersetzt durch: Die Kostenerstattung erfolgt auf
 schriftlichen Antrag. Für den Antrag ist das durch die LGS und auf der Homepage bereitgestellte Antragsformular zu verwenden. Die sachliche und formelle Richtigkeit der Angaben im Antragsformular ist Voraussetzung der Kostenerstattung.

9. In § 7 Abs. 1 S. 1 Buchst. b wird das Wort „vegane“ gestrichen.
10. In §7 Abs. 1 S. 2 wird durch folgendes ersetzt.
„Wenn sich vegane Verpflegung nicht organisieren lässt, kann nach Rücksprache mit dem LSpR oder der LGS sowie einer kurzen textlichen Begründung auch eine vegetarische Alternative erstattet werden.“ wird ersetzt durch

„Tagesverpflegung ist nur dann angemessen, wenn auch ein veganes Angebot bereit gestellt wird. Wenn sich kein veganes Alternativangebot einrichten lässt, muss zumindest ein vegetarisches Alternativangebot angeboten werden.

Die Planungsautonomie der Basisgruppen wird nicht von den oben genannten Punkten eingeschränkt. Die Basisgruppen verfügen über ihre Basisgruppengelder in freier Endscheidung.“

 11. In § 8 Abs. 3 wird das Wort „Eigenbeleg“ durch die Worte „eidesstattliche Versicherung“ ersetzt.

 12. Die Schlussformel wird ersetzt durch: 30 Beschlossen durch die XXXI.
 Landesvollversammlung am 10. April 2022; geändert durch Beschluss der XXXIII. Landesvollversammlung am 2.4.2023

Beschluss zur Schaffung einer Landesjugendzeitung 

Der LSPR wird hiermit dazu aufgefordert, die Gründung einer Landesjugendzeitung benannt “Nelkenblatt” im Kreationsprozess zu fördern.

Das NB soll sich entlang der ’solid Werte des Pluralismus, Antikapitalismus und der sozialen Gerechtigkeit in seiner inhaltlichen Arbeit orientieren. Es soll in die Rubriken „Aktuelles“, „Arbeitskämpfe“, „Queeres und Feminismus“ und „Kommentar“ aufgeteilt werden und weitere Rubriken können nach Ansicht der Aktiven hinzugefügt werden. Für den Druck sollten die ersten zwei Seiten immer mit aktuellen Aktionen der Linksjugend ’solid besetzt sein.

Es soll allen, unabhängig von ’solid Mitgliedschaft‘ ermöglichen, ihre Artikel im NB zu veröffentlichen, insofern diese durch die Aktiven als der Werte des NB entsprechend angesehen werden. Das Kurieren von Artikel, z.B. zur Korrektur von Rechtschreibung, wird dem LSPR überlassen.

Budget-Erhöhung

Das Budget der Basisgruppen wird auf 500€ erhöht. Macht eine Gruppe den Bedarf nicht bis September geltend, wird das Budget den anderen Gruppen zur Verfügung gestellt.